Allgemeine
Wirtschaftsinformationen
VR China
Ende
1.)
Allgemeine Informationen
a.) Bevölkerungsstruktur
Die Wohnbevölkerung wird für Ende 1995 mit 1,2 Mrd. angegeben
(+1,5% entspr. ca. 14 Mio./Jahr gegenüber 1994). Davon sind rund
92% Han-Chinesen. Die 55 Minoritätsgruppen, wie Mongolen, Hui,
Tibeter, Mandschus, ...stellen insgesamt "nur" 8% der Bevölkerung.
26% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, 67% zwischen 15 u.
64 sowie 7% über 65 Jahre alt (Stand 07/96).
Das Bevölkerungswachstum beträgt 0.98% (1996) und die Lebenserwartung
beläuft sich für Männer auf 68 Jahre und für Frauen
auf 71 Jahre.
China hat bei einer Fläche von rund 9,6 Mio. km2 durchschnittlich
125 Einwohner/km2.
b.) Religion
u. Brauchtum
Hauptsächlich wird Chinas Volksreligion ausgeübt, ein Gemisch
aus Daoismus, Buddhismus u. Konfuzianismus;
In den Tempeln sind papierne Totengaben deponiert, die im Rahmen einer
Zeremonie zusammen mit Opfergeld zur Beschwichtigung böser Geister
verbrannt werden. Die Risiken des Lebens werden von den Chinesen traditionell
durch ein Orakel erkundet.
Fengshui: Die Lage von Gebäuden, Gräbern u. deren Form
werden so bestimmt, daß sie günstige Einflüsse der Natur
in sich aufnehmen, die schlechten jedoch abwehren. Bei Gebäuden
werden möglichst spitze Winkel vermieden, da sie "die Umgebung
wie Dolche bedrohen".
c.) Kennzahlen
Fläche: |
9,6 Mio. km2 |
Bevölkerung: |
1.200 Mio. |
Hauptstadt: |
Beijing |
Staatsoberhaupt: |
Ministerpräsident: Li Peng |
Sprachen: |
Mandarin-Chinesisch; (Putong hua = Pekingdialekt),
es existieren zahlreiche weitere Sprachen/Dialekte |
Währung: |
offiziell: Renminbi (RMB), Währungseinheit: Yuan
1 Yuan = 10 Jiao (Umgangssprachl. Mao) = 100 Fen,
100 RMB = 20,14 DM (Stand 29.10.98) |
Mitgliedschaften: |
AfDB, APEC, AsDB, CCC, ESCAP, FAO, IAEA, IBRD, ICAO, ICFTU, ICRM,
IDA, IFAD, IFC, IFRCS, ILO, IMF, IMO, Intelsat, Interpol, IOC, ISO,
ITU, LAIA (Beobachter), Mekong Gruppe,
MINURSO, NAM (Beobachter), PCA, UN, UN Sicherheitsrat UNCTAD, UNESCO,
UNHCR, UNIDO, UNIKOM, UNITAR, UNOMIL, UNTSO, UNU, UPU, WHO, WIPO,
WMO, WTO |
Bruttoinlandsprodukt: |
US$ 3,5 Bill. 1) |
Reale BIP-Veränderung: |
10.3% 2) |
BIP pro Kopf |
US$ 2900,-2) |
Bevölkerungszuwachs: |
1% (1996) |
Inflationsrate: |
10.1% 3) |
Arbeitslosenquote: |
5.2% |
Alphabetisierungsrate: |
81.5% |
Sparquote: |
|
Leitzins (best lending rate) |
|
Auslandsverschuldung: |
US$ 120 Mrd. 3) |
Währungsreserven: |
US$ 134 Mrd. |
Einfuhrdeckung: |
|
Gesamtimport: |
US$132.1 Mrd. 4) davon aus Deutschland: Mrd. $ |
Gesamtexport: |
US$148.8 Mrd. 4) davon nach Deutschland: Mrd. $ |
Auslandsinvestitionen: |
US$37,5 Mrd. (1995), US$ 33.8 Mrd. (1994) |
Großprojekte: |
Infrastruktur, Büro- u. Industriebauten, vorrangig in SWZ |
Zukunftsmärkte: |
Umwelttechnik, Elektronik (Telekommunikation, Computertechnologie) |
1) 1995,
Schätzung der Weltbank n. offiziellen chinesischen Angaben zum Wachstum
zw. 1993 u. 95;
2) 1995, Schätzung;
3) 1997, Schätzung;
4) CIF, 1995;
Quellen: Weltbank, CIA, China Daily
d.) Lage,
Geographie, Klima
Lage, Geographie:
Ostasien, größtenteils Gebirge, Hochplateaus und Wüsten.
Höchste Erhebung: Mount Everest 8,848 m
Karte (37k)
Klima:
Wegen der großen Ausdehnung des Landes starke regionale Unterschiede,
von tropisch im Süden bis subarktisch im Norden im Norden (Beijing)
trockener kalter Winter, feuchtheißer Sommer; Mittelchina (Shanghai,
Wuhan): kühler Winter, sehr heißer Sommer; Südchina
(Guangzhou): milder Winter, das restliche Jahr sehr heiß und feucht.
In der gesamten Küstenregion hohe Luftfeuchtigkeit, die nach Süden
hin zunimmt.
e.) Politische Situation
Der Nationale Volkskongreß (NVK - chinesisches Parlament) ist
"oberstes Organ der Staatsmacht und der Gesetzgebung". Da der NVK nur
einmal pro Jahr zusammentritt, ist in Wirklichkeit der Ständige
Ausschuß des NVK das wichtigste Staatsorgan. Exekutiv- und Oberstes
Verwaltungsorgan des Staates ist der Staatsrat, d.h. die Zentralregierung.
Die Institutionen des Volkskongresses und der Volksregierung bestehen
ebenso auf Provinz- als auch auf lokaler Ebene.
1979 setzte eine Wirtschaftspolitik der Öffnung ein. Zunächst
wurden spezielle Sonderwirtschaftszonen im Süden des Landes geschaffen
sowie 14 Küstenstädte zu "offenen Städten" erklärt;
ausländische Unternehmen konnten in diesen Gebieten Fertigungsbetriebe
für den Export errichten. Nach dem Erfolg dieser Maßnahme
wurden die Möglichkeiten für ausländische Investoren
sukzessive erweitert: Investitionen können nunmehr im ganzen Land
getätigt werden (gewisse Vorteile der speziellen Zonen blieben
bis heute bestehen), die Zahl der für Auslandsinvestitionen zugelassenen
Branchen wurde vergrößert und Firmen mit Auslandsinvestitionen
können mittlerweile ihre Produkte auch am chinesischen Markt absetzen.
Von dieser Politik der Öffnung und im Zusammenhang mit dem Wiedereintritt
Chinas in GATT bzw. WTO wurden immer größere Bereiche des
Wirtschafts-und Sozialsystems betroffen.
Für die Landbevölkerung (etwa 90% der Gesamtbevölkerung
Chinas) brachte die neue Politik die Aufhebung der Kollektivierung.
Die Einkommensentwicklung blieb jedoch deutlich hinter der Stadtbevölkerung
zurück. Versuche, die Bauern für den an den Staat abgelieferten
Produktionsanteil mit Zertifikaten statt Geld zu entschädigen,
führten im Herbst 1993 zu lokalen Unruhen und wurden daraufhin
wieder eingestellt. Die Regierung setzt zur Verbesserung der wirtschaftlichen
Situation auf dem Land derzeit verstärkt auf die Förderung
von 'Rural and Township Enterprises' (industriell-gewerbliche Kollektivunternehmen),
um den Bauern zusätzliche Nebenerwerbsquellen zu eröffnen,
die Landflucht zu bremsen und ungünstige Entwicklungen zu vermeiden.
2.)
Geschichte
Zur Geschichte China´s wird eine extra Seite angelegt, die zur
Zeit noch in Bearbeitung ist.
3.) Wirtschaftliche Situation:
a.) Arbeitsmarkt,
Löhne, Preise:
Im Jahre 1995 wurden nach offiziellen Angaben durchschnittlich folgende
Pro-Kopf-Einkommen erzielt:
Landbevölkerung |
1.550,-- RMB (ca.322 DM) p.a.( real + 5 %) |
Stadtbevölkerung |
3.855,-- RMB (ca.800 DM) p.a. (real + 4 %) |
b) Wirtschaftsdaten:
Staatshaushalt
Zum Staatshaushalt der VR China sind z.Zt.leider keine gesicherten Zahlen
verfügbar.
Gesamt-Aussenhandel
|
1991 |
1992 |
1993 |
1994 |
1995 |
1996 |
Einfuhr (Mrd. US$) |
63,79 |
80,6 |
104,0 |
115,7 |
132,1 |
|
|
+19,5% |
+26,4% |
+29,0% |
+11,2% |
+14,22% |
|
Ausfuhr (Mrd. US$) |
71,91 |
85 |
91,8 |
121 |
148,8 |
|
|
+15,8% |
+18,3% |
+8,0% |
+31,9% |
+22,9% |
|
Saldo (Mrd. US$) |
+8,12 |
+4,4 |
-12,2 |
+5,3 |
+16,7 |
|
Quelle: chinesische Zollstatistik
Wichtigste Einfuhrwaren: Maschinen, Textilien und Bekleidung, KFZ/-Teile
und-Zubehör, Eisen und Stahl, Chemikalien
Wichtigste Ausfuhrwaren: Textilien und Bekleidung, Maschinen, Schuhe,
Chemikalien, Spielzeug.
Schlüsselbranchen:
Die Textil - und Bekleidungsindustrie ist einer der traditionellen Industriezweige
Chinas und heute der wichtigste Devisenbringer des Landes. Im Zuge der
Öffnungspolitik sind zu den bisherigen Verarbeitungszentren vor
allem die Provinzen Guangdong und Fujian hinzugekommen, in welchen zahlreiche
ausländische Unternehmen Fertigungsstätten errichteten oder
regelmäßig Lohnfertigungsaufträge erteilen. Durch diese
Entwicklung ist ein starker Modernisierungsschub in der chinesischen
Textil- und Bekleidungsindustrie ausgelöst worden, von dem auch
österreichische Maschinenlieferanten regelmäßig profitieren.
Die Maschinenbauindustrie, deren geografische Schwerpunkte vor allem
im Nordosten sowie im Landesinneren liegen, ist im Zuge der Modernisierung
des Landes eine zentrale Branche. Durch Technologieimport und Kooperationen/Joint-Ventures
mit ausländischen Unternehmen sollen die Maschinen chinesischer
Erzeugung internationalen Standard erreichen und Importe teilweise unnötig
machen. Einen nicht unbeträchtlichen Teil der chinesischen Maschinenindustrie
bilden Betriebe in Eigentum des Militärs, welche in den letzten
Jahren sukzessive auf zivile Produkte umgestellt wurden. Diverse Maschinen
und Geräte tragen
zu den chinesischen Exporten im Durchschnitt zu etwa 19% bei.
Die Bauwirtschaft erlebt seit einigen Jahren einen unwahrscheinlichen
Boom. Errichtung neuer sowie Modernisierung
bestehender Wohn- und Geschäftsviertel, zahlreiche große
Infrastrukturvorhaben (insbesondere in den Bereichen Verkehr,
Energie und Telekommunikation, zunehmend auch Wasser- und Abwasseranlagen)
sichern auf Jahre ein hohes Niveau.
Projekte für Verteidigungs- und Raumfahrttechnologie:
China will bis zum Jahr 2000 ca. 1.000 Wissenschafts- und Technologieprojekte
abgeschlossen haben, die der nationalen Verteidigung dienen sollen.
Dabei stehen Satellitentechnik, Weltraum- und Waffentechnologie im Vordergrund.
Bis dahin will die VR China den ersten bemannten Raumflug starten. Eine
Trägerrakete mit einer Nutzlast von 20 Tonnen soll hierfür
entwickelt werden.
c)
Infrastruktur
Die Investitionen in Transport-Infrastruktur, Telekommunikation und
Energieversorgung hinkten in den letzten Jahren den Investitionen in
der Wirtschaft hinterher, werden aber zur Zeit verstärkt (auch
mit Hilfe der Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank) in Angriff
genommen.
Schiffahrt
und Häfen
Die VR China verfügt über rund 109800 km schiffbare Wasserstraßen,
in allen größeren Küstenstädten werden bestehende
Seehäfen erweitert, oder neue gebaut (derzeit 18 Überseehäfen).
Die Handelsflotte China´s verfügt insgesamt über mehr
als 1700 Schiffe mit über 1000 Bruttoregistertonnen (BRT), die
gesamte Tonnage beträgt ca.16,7 Mio.BRT. Es muß jedoch hierbei
beachtet werden, daß weitere ca. 270 Schiffe mit rund 6Mio. BRT
unter fremder Flagge fahren.
Luftverkehr
insgesamt 204 Flughäfen, davon 17 mit Start- u. Landebahnen über
3000m länge (Fernflughäfen, Interkontinentalflüge)
Schienengebundener
Verkehr
Schienenwege: 58.399 km insgesamt, davon Normalspur (143,5cm): 54.799
km wovon 7174 km elektrifiziert und über 11.000 km zweispurig ausgebaut
sind und Schmalspurlinien (76,2cm): 3.600 km (Stand 1995).
Kraftverkehr
und Straßennetz
Chinas Straßen haben eine Gesamtlänge von 1029 Mio. km. Davon
ist allerdings der größte Teil ungepflastert/-asphaltiert.
Aufgrund wachsender Verkehrsdichte und der dringend benötigten
Erweiterung der Transportkapazitäten sind Verkehrsplanung und Straßenbau
ein vordergründiges Thema. Vor allem dem Ausbau des Autobahnnetzes
wird verstärkte Aufmerksamkeit gewidmed.
Ende 1995 gab es in China nur sehr wenige privat angemeldete (Kraft-)Fahrzeuge,
der Fahrzeugpark befindet sich zu 98% in Firmeneigentum.
Die Taxis sind neben Bus und U-Bahn ein wichtiges Verkehrsmittel in
den Großstädten Chinas.
Wasser-, Strom- und Gasversorgung
Im Februar und Mai 1994 wurden die beiden Hochdruckreaktoren (á
985 MW) des Kernkraftwerkes in Daya Bay (Provinz Guangdong) - die China
Light and Power Co. Ltd (Hong Kong) ist einer der Joint-Venture-Partner
- in Betrieb genommen. CLP soll 70% der erzeugten Energie aufkaufen.
Allerdings wurde der Betrieb des Kernkraftwerkes aus Sicherheitsgründen
bisher mehrfach angehalten.
Telekommunikation
Die VR China hat ein stark im Ausbau befindliches Telekommunikationsnetz.
Ende 1994 waren 20 Mio. Telefonanschlüsse registriert.
Es besteht Selbstwählverkehr mit über 200 Ländern und
Territorien. Allein in Shanghai sind 300.000 Funktelefone registriert.
Investitionsvorhaben
4.) Beziehungen zu Deutschland:
Die offiziellen Beziehungen zwischen VR China und der Bundesrepublik
Deutschland verlaufen weitgehend störungsfrei.
5.) Wirtschaftskontakt-Adressen
6.) Literatur
zur Vorbereitung auf Einsatz in der VR China
empfohlene Literatur / Wirtschaftsliteratur:
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