05.01.1998 Thailand beginnt 1998 mit schweren Verlusten - Asien-Börsen schwach
Bangkok/Singapur
Die Finanzmärkte in Asien haben die Woche mit neuen schweren Verlusten begonnen. In Thailand stürzten die Notierung der Landeswährung Baht und die Börsenkurse am ersten Handelstag des neuen Jahres steil ab. Der US-$ durchbrach im hektischen Handel erstmals die Schwelle von 50 Baht, vor sechs Monaten hatte er noch bei 24 Baht gelegen. An der Aktienbörse in Thailand fiel der SET-Index um 2,9 Prozent auf 361,89 Punkte. Von den großen Börsen Asiens konnte sich nur Seoul dem Abwärtstrend entziehen. Der Kospi-Index legte nach starken Gewinnen der Vorwoche erneut um 2,75 Prozent zu. Schwach eröffnete dagegen Tokio, wo der Nikkei um 301,90 Punkte oder zwei Prozent auf 14.956,84 fiel und damit die Schwelle von 15.000 Punkten durchbrach. Auch Hongkong gab im Vormittagshandel um 2,4 Prozent auf 10.438,62 Punkte nach. In Singapur fiel der STI-Index auf 1.496,29. Verluste von über drei Prozwent verbuchte Kuala Lumpur, nur leicht gaben Jakarta und Manila nach. Die malaysische Währung ist erneut unter Druck geraten und trotz Interventionen der Notenbank auf ein weiteres Rekordtief gefallen. Der Ringgit wurde mit 4,02 je Dollar notiert. Die Notenbank hat den Kursverfall aber nicht bremsen können.
Sorgen über ein Anhalten der Währunsgkrise in Asien setzten auch andere Währungen unter Druck. Auch die indonesische Rupie und der thailändische Baht sanken auf neue Rekordtiefststände gegenüber dem US-$. Der Ringgit hat seit Juli vergangenen Jahres über 37% seines Werte gegenüber dem Dollar verloren. Größere Interventionen der asiatischen Zentralbanken wurden wegen Sorgen um die begrenzten Devisenbestände nicht erwartet
05.01.1998 Analysten erwarten Sparhaushalt in Indonesien
Jakarta
Die indonesische Regierung wird nach Meinung von Analysten im Haushaltsjahr 1998/99 (zum 31. März) deutliche Einsparungen durchsetzen. Bei der Bekanntgabe des Haushaltsplans ist mit erheblichen Kürzungen zu rechnen. Insbesondere bei Infrastrukturprojekten und Treibstoffsubventionen wird mit Einsparungen gerechnet. Das Land ist von der Währungs- und Finanzkrise in Asien erheblich betroffen. Die indonesische Rupie verlor seit August 60% an Wert und sank am Montag mit 6.700 Rupiah je Dollar auf ein neues Rekordtief. Die Wirtschaft steckt Analysten zufolge wegen hohen Zinsen in der Krise. Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert als Gegenleistung für Milliardenkredite, das Haushaltsdefizit auf ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu beschränken.
06.01.1998 Aktien- und Devisenmärkte in Asien setzen Talfahrt fort
Singapur
Die Aktien- und Devisenmärkte in Asien haben auch am Dienstag ihre Talfahrt fortgesetzt. Vor allem die Währungen standen unter neuem starken Verkaufsdruck. Der philippinische Peso fiel auf ein neues Rekordtief zum US-Dollar, der bei 44,30 Pesos notierte. In Singapur festigte sich der US-$ auf 1,7255 Singapur-$. Auch in Tokio, wo der Yen auf den tiefsten Stand zum Dollar seit 1992 gefallen war, eröffnete der Greenback höher. Die Aktienkurse standen ebenfalls wieder unter Druck. Der Nikkei- Index in Tokio fiel erneut um 127,17 auf 14.829,67 Punkte. In Hongkong gab der Hang-Seng auf 10.117,79 Punkte nach. In Singapur, der größten Börse Südostasiens, fiel der STI-Index im Vormittagshandel um 54 Punkte oder gut 3% auf 1.441,70.
06.01.1998 Taiwan leitet Anti-Dumping-Verfahren gegen Stahlfirmen ein
Taipeh
Taiwan hat Anti-Dumping-Verfahren gegen den spanischen Stahlhersteller Trenzas Y. Cables S.L. sowie Stahlfirmen aus Asien und Lateinamerika eingeleitet. Die Handelskommission des Finanzministeriums in Taipeh reagierte auf Vorwürfe des Branchenverbandes Taiwan Steel Wire & Rope Industries Association. Den Unternehmen Trenzas Y. Cables sowie Tata Iron & Steel Co Ltd (Indien), Dong Il Steel & Mfg Co Ltd (Südkorea), Acindar (Argentinien) und Belgo Mineira SA (Brasilien) wird u.a. vorgeworfen, vorgefertigten Betonstahl in Taiwan billiger angeboten zu haben als in ihren Heimatmärkten. Der taiwanische Stahlherstellerverband beschuldigt insbesondere Tata, seine taiwanischen Konkurrenten um acht Prozent unterboten zu haben und mit aggressiven Expansionsplänen in Taiwan die dortigen Hersteller zu gefährden.
06.01.1998 Abgeordnete der Asien-Pazifik-Region treffen sich in Seoul
Seoul
Abgeordnete aus 26 Ländern kommen am 07.01. in Seoul zum 6. Asiatisch-Pazifischen Parlamentsforum (APPF) zusammen. Während der viertägigen Konferenz soll über Wege zur Überwindung der derzeitigen Währungs- und Finanzkrise in Korea und Südostasien sowie über politische und Sicherheitsfragen in der asiatisch-pazifischen Region diskutieren. Die Mitglieder des APPF-Forums, das 1993 ins Leben gerufen wurde, treffen sich einmal im Jahr. Es nimmt auch eine Gruppe von vier amerikanischen Kongreßabgeordneten teil, die zusammen mit zwei weiteren US-Abgeordneten in Seoul eingetroffen ist. Die sechsköpfige Delegation unter der Leitung von Senator William Roth, der Vorsitzender des Finanzausschusses des Senats ist, wird nach Angaben des Außenministeriums in Seoul auch mit dem amtierenden Staatschef Kim Young Sam und seinem künftigen Nachfolger Kim Dae Jung zusammenkommen, um die derzeitige Finanzkrise des Landes zu erörtern.
07.01.1998 Thailand mobilisiert Bevölkerung für Devisentausch-Aktion
Bangkok
Thailand hat am Mittwoch eine landesweite Kampagne gestartet, um an private Devisen zu gelangen. Die von der staatlichen Krung-Thai-Bank und dem Verband der Staatsbediensteten initiierte Aktion unter dem Motto "Thai-hilft-Thai" bittet alle Bürger, ihre Devisen in die Landeswährung Baht einzutauschen, um dem Land aus der Schuldenfalle zu helfen. Die von der Regierung unterstützte Aktion soll bis Ende dieser Woche dauern. Der Aufruf kommt in der Praxis einem Spendenappell gleich, da der Baht seit Beginn der Finanzkrise nahezu täglich an Wert verloren hat. Die thailändische Devise erreichte den historischen Tiefststand von nur noch 54,10 Baht je US-Dollar. Auch eine Gruppe buddhistischer Mönche in der südlichen Provinz Chumphon folgte dem Aufruf und sammelte bei einer religiösen Zeremonie rund 16.000 US-$. Die 300.000 in den USA lebenden Thai sind aufgerufen, jeweils zehn Dollar in die Heimat zu schicken, um die Devisenreserven wieder aufzustocken.
07.01.1998 G7-Finanzminister beraten am 21. Februar zu Asien-Währungskrise
London
Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industriestaaten (G7) kommen am 21. Februar zu ihren traditionellen Frühjahrsberatungen zusammen. Zentrales Thema soll die Währungskrise in Asien sein, wie ein Sprecher des britischen Finanzministeriums mitteilte. Derzeit verhandelt Korea noch mit Privatbanken über die Umschuldung seiner Auslandsverbindlichkeiten. Der G7-Gruppe gehören USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien sowie Kanada und Japan an. Großbritannien führt derzeit den Vorsitz in der Gruppe und organisiert auch den jährlichen Wirtschaftsgipfel, der vom 15. bis 17. Mai in Birmingham stattfinden soll.
08.01.1998 Aktien in Asien schwach - Währungen stabil - Rupiah fällt weiter
Singapur
An den meisten asiatischen Börsen hat sich der Abwärtstrend der Vortage fortgesetzt. Nur Tokio konnte 1,2 Prozent auf 15.202,70 zulegen. Steil nach unten zeigte aber wieder das Börsenbarometer in Hongkong, wo der Hang-Seng-Index um 3,5 Prozent auf 9.202,17 Punkte abrutschte. Auch Singapur fiel nach Vortagesverlusten um fünf Prozent erneut um knapp drei Prozent oder 39,50 Punkte auf 1.328,56 Zähler. Den massivsten Einbruch erlebte Jakarta, wo der Sammelindex um 25 Punkte oder 6,4 Prozent auf 369,39 absackte. Manila fiel um 95 Punkte oder 5,4 Prozent auf 1.652,69. Von den asiatischen Währungen stand nur die indonesische Rupiah weiter unter Druck. Der US-Dollar notierte zeitweise bei 9.500 Rupiah. Interventionen der Zentralbank konnten den malaysischen Ringgit etwa auf seinem Vortageskurs von 4.600 zum Dollar halten. Etwas fester notierten der Singapur-Dollar und der philippinische Peso und der japanische Yen
08.01.1998 Kurssturz in Jakarta belastet Börsen in Asien
Jakarta
Ein starker Kursverfall der indonesischen Aktien sowie der Rupie hat die Finanzmärkte in Asien am Donnerstag stark belastet. Das Aktienbarometer an der Börse in Jakarta fiel um rund 12%. Die Rupie zum Dollar19% an Wert. In den Supermärkten kam es zu Hamsterkäufen. Hohe Kursverluste gab es auch in Singapur, den Philippinen und Hongkong. Gegen den Trend stiegen die Aktienkurse in Seoul. Der Index der Börse in Jakarta brach um bis zu 18,5% ein. Zu Börsenschluß betrugen die Verluste 11,95%. Die Währung fiel auf das Rekordtief von 10.000 Rupien/$. Am Mittwoch hatte ein Dollar noch 7.900 Rupien gekostet. Seit dem Beginn der Währungsturbulenzen in Asien im Juli '97 hat die indonesische Währung damit, gemessen am Dollarkurs, über drei Viertel ihres Wertes verloren.
Die Händler führten dies vor allem auf den Vertrauensverlust der Regierung zurück. Es gibt Gerüchte, Präsident Suharto (76) werde nach 30 Jahren an der Spitze des Staates auf eine weitere Amtszeit verzichten was aber als unwahrscheinlich gilt. Die Präsidentenwahl soll im März stattfinden. Weiterer Grund für den Verlust an Vertrauen politischen Führung des Landes ist der Haushaltsentwurf der Regierung, den die Volkswirte für unrealistisch halten. Die Regierung geht darin von einem Kurs von 4.000 Rupien je Dollar aus, sagt ein Wirtschaftswachstum von vier und eine Inflationsrate von neun Prozent voraus und erwartet steigende Steuereinnahmen. Die USA und Japan forderten Indonesien auf, die Wirtschaftsreformen umzusetzen, wie sie als Gegenleistung für das IWF-Hilfspaket vorgesehen sind. Berichten zufolge hat der IWF einen scharf formulierten Brief an die indonesische Regierung geschrieben. Viele andere asiatische Währungen verloren gegenüber dem Dollar wieder an Wert, nachdem sie sich vor dem Kurssturz in Indonesien leicht erholt hatten. Die Kurse der Spitzenwerte an der Aktienbörse in Singapur sackten durchschnittlich um 7,12% auf den tiefsten Stand seit 1991 ab. Dies war der höchste Tagesverlust seit dem weltweiten Börsenkrach 1987. Händler sprachen von Panikverkäufen. Das Kursbarometer in Manila sank um 5,24% auf den niedrigsten Stand seit Mitte 1993. Die Spitzenwerte in Hongkong gaben nach vorübergehend noch stärkeren Verlusten um 2,98% nach.
09.01.1998 Clinton um Beilegung der Krise in Asien bemüht
New York
US-Präsident Bill Clinton will nach eigenen Worten alles daran setzen, um den in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Staaten in Asien zu helfen. Er arbeite mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften daran, um das Problem zu lösen, sagte Clinton während einer Spendenveranstaltung seiner Partei in New York.
09.01.1998 UNHCR - Keine Anzeichen für Fluchtwelle in Asien
Singapur
Trotz der Krisen in Asien gibt es nach UNO-Angaben keine Anzeichen für Flüchtlingsbewegungen. Die Leiterin der UNO- Flüchtlingskommission UNHCR, Sadako Ogata, sagte in Singapur, es müsse aber im Auge behalten werden, ob wirtschaftliche Not die Menschen aus ihrer Heimat treibe.
09.01.1998 Yamaha schraubt Motorradproduktion zurück
Tokio
Der japanische Motorradkonstrukteur Yamaha wird in diesem Jahr in Indonesien und Thailand deutlich weniger Motorräder und Mopeds produzieren als im Vorjahr. Wie der weltweit zweitgrößte Hersteller in Tokio mitteilte, werden in Indonesien nur noch 300.000 Fahrzeuge gebaut, 200.000 weniger als 1997. In Thailand soll die Produktion um 40.000 auf 100.000 Motorräder und Mopeds heruntergefahren werden. Der Konzern hatte bereits angekündigt, er wolle vor dem Hintergrund der Finanzkrise in Asien die Investitionen in seine dortigen Werke einfrieren. Yamaha Motors rechnet für dieses Jahr in Asien (ohne China) mit dem Verkauf von insgesamt 6,2 Mio. Fahrzeugen. Das wäre ein Rückgang von 15% gegenüber 1997.
09.01.1998 Toyota will rund 435 Millionen Mark in Großbritannien investieren
Der japanische Automobilkonzern Toyota will seine Produktion im schottischen Deeside ausweiten und dort umgerechnet rund 435 Millionen Mark investieren. Bis zum Jahre 2001 sollen dort 310 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und die Produktion von derzeit 100.000 auf bis zu 400.000 Motoren pro Jahr hochgefahren werden. Mit den Motoren sollen Autos ausgestattet werden, die Toyota in einer neuen Fabrik in Valenciennes in Nordfrankreich bauen will.
09.01.1998 PCs finden in China reißenden Absatz
Peking
Im vergangenen Jahr stieg der Verkauf von Personalcomputern gegenüber 1996 um zwei Drittel. Danach wurden 1997 drei Mio. PC's im Wert von 30 Milliarden Yuan (rund 6,6 Mrd. DM) verkauft. Im Jahr zuvor waren es noch 1,8 Mio. Stück. Chinesische Fabrikate dominierten den Inlandsmarkt mit einem Anteil von 60 Prozent. Die Gruppe Legend Computer verdoppelte ihren Umsatz auf 400.000 Stück.
09.01.1998 Banken schlagen Korea Milliardenhilfe vor
New York/Seoul
Der IWF hat zwei Milliarden Dollar Kredithilfen für Südkorea freigegeben, und führende Banken der Welt einigten sich weitgehend auf Milliarden-Hilfen für Seoul. Die massiv in Südkorea engagierten deutschen Banken hielten sich allerdings bedeckt. Der gewählte koreanische Präsident Kim Dae Jung machte den Mangel an Demokratie für die Krisen in seinem Lande und ganz Südostasien verantwortlich. Deren Auswirkungen auf Südkorea ließen die Kurse an der Börse in Seoul erstmals seit Jahresbeginn wieder sinken. Das Finanzministerium in Seoul teilte mit, der IWF habe weitere zwei Milliarden Dollar für Südkorea freigegeben. Die Soforthilfe übersteige damit 13 Milliarden Dollar.
09.01.1998 Cohen holt Reise ins krisengeschüttelte Asien nach
Washington
US-Verteidigungsminister William Cohen holt ab 10.01. seine elftägige Asienreise nach, die er im November wegen des Konflikts mit dem Irak um die UN-Waffeninspektionen verschoben hatte. Angesichts der Krise in Asien wollten die USA Präsenz zeigen. Cohen wolle seine Gesprächspartner in Malaysia, Indonesien, Singapur und Thailand dazu mahnen, verantwortungsbewußt mit eventuellen Protesten gegen die vom IWF verordnete Sparpolitik umzugehen. Er wolle ihnen auch weitere Fristen für die Erfüllung von Rüstungsverträgen einräumen. Vom 17. bis 19. Januar besucht Cohen als erster US-Verteidigungsminister seit 1994 China. Am 20. Januar wird er in Japan, am Tag darauf in Seoul erwartet.
10.01.1998 Größtes Investmenthaus in Asien vor dem Zusammenbruch
Hongkong
Peregrine Investments Holdings (Hongkong), das größte unabhängige Investmenthaus in Asien, steht nach Medienberichten kurz vor dem Zusammenbruch. Die Finanzfirma soll Schulden von mehr als 400 Millionen US-Dollar haben, berichtet die "South China Morning Post". Die Nachricht vom möglichen Konkurs löste Panik in Hongkong aus. Vor allem lokale Unternehmen fürchten, bei einem Konkurs der Investmentbank hohe Summen zu verlieren. Die stellvertretende Regierungschefin von Hongkong, Anson Chan, sagte, das Schicksal von Peregrine sei tragisch, werde sich aber nicht dramatisch auf Hongkong als Finanzzentrum auswirken. Der plötzliche Rückzug der Schweizer Anlage- und Versicherungsgruppe Zürich Centre Investments, die geplant hatte, 24 Prozent von Peregrine für 200 Millionen US-Dollar zu erwerben wird als Hauptgrund für den Zusammenbruch gesehen. Die Aktien hatten im Verlauf der Börsenkrise in Asien seit Mitte November um 36 % an Wert verloren. Gerüchte, daß sich Peregrine durch die Finanz- und Währungskrise in Südostasien in Schwierigkeiten befindet, gab es schon vor Weihnachten, als 275 der 1.650 Beschäftigten entlassen wurden.
11.01.1998 US-Verteidigungsminister Cohen begann in Malaysia Asien-Reise
Kuala Lumpur
US-Verteidigungsminister William Cohen ist in Malaysia, der ersten Station einer zwölftägigen Asienreise, eingetroffen, um regionale Sicherheitsfragen zu erörtern. Während seines dreitägigen Aufenthaltes werde Cohen auch mit dem malaysischen Regierungschef Mahathir Mohammad zusammentreffen, gab die US-Botschaft in Kuala Lumpur bekannt.
11.01.1998 Rettungsversuche für Peregrine ohne Ergebnisse
Hongkong
Rettungsversuche für das größte unabhängige Investmenthaus in Asien, Peregrine Investments Holdings Ltd. (Hongkong), haben bisher keine Ergebnisse gebracht. Ein Sprecher der Firma sagte, es gebe Interessenten, die Verhandlungen sollten aber nicht gestört werden. In Regierungskreisen hieß es, im Gespräch seien Großunternehmer in Hongkong wie der Milliardär Li Kashing. Die Börse von Hongkong hat die Broker von Peregrine unterdessen vom Handel suspendiert.
11.01.1998 Indonesien - Regierung stoppt Großprojekte
Jakarta
Der IWF hat in Jakarta Krisengespräche mit der Regierung begonnen. Vize-Direktor Stanley Fischer wollte vor allem auf der Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen bestehen. Die internationale Gemeinschaft verstärkte am Wochenende den Druck auf Indonesien, mit dringend notwendigen Wirtschaftsreformen gegen die Finanz- und Währungskrise vorzugehen, die ganz Asien bedroht. Als Zeichen der Kooperationsbereitschaft mit dem IWF gab die Regierung in Jakarta am Sonntag den Stopp von 15 umstrittenen Milliarden-Projekten bekannt, deren Realisierung die Auslandsverschuldung weiter in die Höhe getrieben hätte. Darunter sind der Bau eines Flughafens, acht Energieprojekte sowie vier Autobahnen. Ein Teil der Projekte war eng mit der Familie von Staatschef Suharto verbunden. Der Druck auf den kranken 76-jährigen Präsidenten, nicht für eine weitere Amtsperiode zu kandidieren wächst. Am Mittwoch wird auch IWF-Generaldirektor Michel Camdessus in Jakarta erwartet. Der stellvertretende US-Finanzminister Larry Summers traf in Singapur ein. Er will im Lauf der Woche in Jakarta Gespräche führen.
© mütze
last update 01.06.98
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