13.11.1997: IWF für Asien optimistisch
Singapur
Der Internationale Währungsfonds (IWF) äußerte sich optimistisch, daß die
Finanz- und Währungskrisen in Asien bald überwunden würden. Die Turbulenzen
könnten sich als "versteckter Segen" herausstellen, sagte der IWF-Generaldirektor
Michel Camdessus am Donnerstag in Singapur. Wie das Beispiel Mexiko zeigt,
könnten die krisengeschüttelten Länder zu soliden Wachstumsraten zurückkehren
und in wenigen Jahren "stärker als zuvor" dastehen.
Mehrere südostasiatische Staaten haben Maßnahmen ergriffen, um mit Hilfe des
IWF die Lage zu stabilisieren.
In Indonesien standen am Donnerstag - zwei Wochen nach der Schließung von
16 Privatbanken - tausende Kunden Schlange bei den Staatsbanken, nachdem die
Regierung ihnen versprochen hatte, einen Teil ihrer gesperrten Guthaben über
die Staatsinstitute auszuzahlen. Wegen des Andrangs herrschte in vielen Filialen
Chaos. Die Liquidierung der Kreditinstitute gehörte zu den IWF-Bedingungen
für eine Kredithilfe von 23 Milliarden Dollar.
In Thailand sagte der Wirtschaftsexperte der künftigen Regierung, Supachai
Panichpakdi, neue Etatkürzungen wegen der IWF-Auflagen voraus. Für das im
August bewilligte Kreditpaket von 17,2 Milliarden Dollar mußte sich Thailand
verpflichten, im Haushalt 1997/98 einen Überschuß von einem Prozent zu erzielen.
© mütze
last update 01.06.98
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