Technik
PCB Polychlorierte Biphenyle

01-Vorwort

02. Was ist PCB?

03. Was machte PCB so beliebt

04. Warum ist PCB so gefährlich

05. Welche Produkte enthalten PCB

06. Maßnahmen bei PCB-Kontamination

07. Wie wird PCB erkannt

08. Messmethoden

09. Sanierungsverfahren

10. Annahme auf Deponien

01. Vorwort

"Arbeiten mit oder an PCB-haltigen Baustoffen dürfen nur durch zugelassene Fachfirmen mit entsprechend ausgebildetem Personal durchgeführt werden"

Aufgeschreckt durch Massenvergiftungen wie im Jahre 1968 in Yusho (Japan) oder 1978 in Yu Cheng (Taiwan) wurde die PCB-Produktion und die Verwendung von PCB in zahlreichen Ländern verboten.  Die USA (seinerzeit der grösste Hersteller) folgte im Jahre 1977. Zwölf Jahre später, entschloss sich auch die Bundesrepublik Deutschland die Verwendung von PCB einzustellen.

Obwohl es mittlerweile Alternativen mit Ersatzstoffen wie z. B. die Verwendung von Silikonölen oder von Phthalsäureester gibt, kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Produktion in Osteuropa oder in den sogenannten "Dritte - Welt - Ländern" unverändert weitergegangen ist.

02. Was ist PCB

Polychlorierte Biphenyle (PCB) wurden 1929 erstmals synthetisiert und gehören zur Familie der schwerflüchtigen Chlorkohlenwasserstoffe (CKW).

03. Was machte PCB so beliebt

PCB konnte zu verschiedensten Verwendungszwecken genutzt werden und bestach durch seine bis dahin herausragenden Materialeigenschaften.

Unter Zugabe von PCB war man in der Lage, die Werkstoffeigenschaften eines Produktes erheblich zu verbessern, u. a.

  • Die Brandfestigkeit (PCB verbrennt erst bei einer Temperatur von 1.000 Grad Celsius)
  • Wärme- u. Hitzeverträglichkeit
  • Chemische Stabilität
  • Langlebigkeit
  • Farb- u. Geruchsneutralität
  • Elektrisch isolierende Wirkung
  • Gute Fett- u. geringe Wasserlöslichkeit u.v.m.

04. Warum ist PCB so gefährlich

Wie auch bei Asbest muss man sich darüber im Klaren sein, dass PCB ein ubiquitärer Stoff ist. Er wird in der Luft, Gewässern, Böden und Nahrungsmitteln nachgewiesen.

Wie bereits erwähnt wurden 1968 in Yusho (Japan) 1.600 Menschen durch u. a. mit PCB-verunreinigtem Reisöl vergiftet. Daraus resultierend ergaben sich zahlreiche Todesopfer und Säuglinge, die mit Hautverfärbungen zur Welt kamen.

Untersuchungen, die nach einer ähnlichen Massenvergiftung in Ya Chen (Taiwan, 1978) und im stark belasteten Great Lake District durchgeführt wurden, haben ergeben, dass Kleinkinder in den betroffenen Gebieten unter geistigen und sexuellen Entwicklungs- und Verhaltensstörungen leiden.

Es bestehen begründete Verdachtsmomente, das PCB neben der sogenannten "Chlorakne" und Nervenschäden auch Haut-, Leber-, Lungen- sowie Magen-Darmkrebs auslösen kann. Bei erhöhter Konzentration ergeben sich Ablagerungen im Fettgewebe, der Muttermilch und der Plazenta. Der Eintritt von PCB in den Organismus kann über Hautkontakt, die Inhalation oder über die Nahrungskette erfolgen.

05. Welche Produkte enthalten PCB

Aufgrund seiner Eigenschaften bietet PCB ein weites Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten, u. a. als/in:

  • Kühl- u. Isolierölen in Transformatoren oder Kondensatoren
  • Hydraulikflüssigkeit im Bergbau
  • Weichmacher in Gummi, Harzen (PVC)
  • Kitt, Spachtel- und Vergussmassen, Farben und Lacken
  • Imprägnierung in Leder, Holz, Papier, Wachsen und Kunstfasern
  • Stabilisator in Sprays
  • Trägerhilfsstoff für Insektizide

06. Maßnahmen bei PCB-Kontamination

Erste Hilfe: Zunächst einmal hilft es, den Raum ausreichend zu belüften. Die änderung der Eßgewohnheiten (z.B. der Verzicht auf Meeresfrüchte, Fisch oder Wurzelgemüse) haben kaum Einfluss auf die Belastung.

Fachmännische Entfernung und sachgerechte Entsorgung von allen PCB-haltigen Gegenständen und Substanzen (Kondensatoren, Hydraulikflüssigkeiten, Dichtmassen).

07. Wie erkennt man PCB

Da PCB bekanntlich farblos und geruchsneutral ist, sollte die Beurteilung von einem zuständigen Institut durchgeführt werden.

08. Meßmethoden

PCB-haltige Materialien können nach der Entnahme von Probestücken analysiert und Ausdünstungen durch Raumluftmessungen festgestellt werden.

09. Sanierungsverfahren

  • Entfernen der PCB-enthaltenden Bauteile (primär)
  • Beschichten der nachträglich PCB-belasteten Bauteile (sekundär)
  • Räumliche Trennung
  • Reinigen

10. Annahme auf Deponien

Flüssigkeitsabfälle werden in der Regel in dafür zugelassenen Anlagen verbrannt. Seit einigen Jahren bestehen auch Möglichkeiten in der Hydrierung von PCB und in der Behandlung mit metallischem Natrium.

Festabfälle werden zur Zeit aufgrund fehlender Alternativen in sogenannten "Big Bags" unter Tage gelagert.


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